*Der Apfel fällt nicht weit von Stamm. Das ist eine wichtige Erkenntnis für diejenigen, die lieber die Früchtchen auflesen als pflücken.
Aber für den Musikzug hat dieses Sprichwort eine übertragene Bedeutung, die viele kennen und die auf unsere neuen Kapellenmitglieder Läticia Ihle und Emilian Paul zutrifft.

 

Seit Anfang des Jahres kommt Läticia Ihle in die Übungsstunden und probt mit Manuela Friedmann und Bernd Lobbe den zweistimmigen Gesang zu vielen Polkas und Walzern. Zu einigen Auftritten hat sie ihr Können schon unter Beweis gestellt und das Publikum konnte sich davon überzeugen, dass die Stimmen gut zueinander passen bzw. Läticias Soli sehr gut klingen. Die 20jährige Studentin der Fitnessökonomie kann auf musikalische Wurzeln in ihrer Voigtsdorfer Familie verweisen, in der früher Brüder, Onkel und Cousine Keyboard, Gitarre, Klarinette und Saxophon gespielt haben, die beiden Letztgenannten zeitweise im Musikzug. Aber auch die Chorerfahrung, die Läticia heute noch mit ihrer Mutter im Kirchenchor Voigtsdorf teilt, ist maßgebend. Zusätzlich hat die junge Voigtsdorferin ihr Handwerk acht Jahre lang im Chor des Gymnasiums Olbernhau bei Torsten Reichelt vertiefen können. Die Partnerschaft mit Mariella, dem Chor der 15. Pilsner Grundschule, verhalf Läticia dazu, tschechische Texte in sicherer und sehr guter Aussprache zu Gehör zu bringen, was ihr natürlich im Musikzug sehr zugute kommt. Dass Läticia den Weg zu den Musikanten und Musikantinnen des Musikzuges gefunden hat, ist dem geschuldet, dass die Voigtsdorferin von Kindesbeinen an am vielfältigen Vereinsleben teilgenommen hat, wie etwa bei den Lampionumzügen und dem Weckruf zum Vogelschießen, und so natürlich mit der Blasmusik vertraut war. Letztlich ermutigten Kai und Manuela Friedmann Läticia das Mikrofon in die Hand zu nehmen und sich zu Polka und Walzer auszuprobieren. Aus heutiger Sicht schätzt sie ein, dass ihr nach der ersten Probe mit dem Musikzug klar war, dass sie ihren Platz in der Kapelle finden wird. Für den Voigtsdorfer Klangkörper ist es ein großes Glück eine junge Sängerin in seinen Reihen zu haben, die sich musikalisch engagieren will, denn Läticia hat auch noch andere Hobbys. Sie fotografiert gern, schreibt ab und an Gedichte, mischt im Sportverein und Heimatfestverein tatkräftig mit und befördert damit die Vielfalt im Voigtdorfer Leben, das sie liebt und, wie sie selbst betont, ihre Heimat ausmacht. 

                                                                                                 

Der heute 17jährige Emilian Paul wurde zum Frühlingsfest in seinem Heimatort Zethau, zu dem der Musikzug immer wieder zu Gast ist, im Publikum gesichtet. Möglicherweise war er wegen seines Vaters Gerhard da, der Posaunist bzw. Bassspieler in der Kapelle ist. Aber dahinter stand wohl auch Emilians Interesse zu hören, wie die Voigtsdorfer klingen.
Denn Emilian ist in Sachen Musik kein unbeschriebenes Blatt. Ab Januar 2016 erhielt er als Neunjähriger Trompetenunterricht bei Tobias Schmieder. Wenn man Emilian nach der Wahl seines Instrumentes befragt, gibt er eine ganz pragmatische Antwort: In Zethau habe es kein anderes Instrument zur Auswahl gegeben. Und schließlich spiele sein Vater auch ein Blasinstrument, also kam ihm die Trompete entgegen.
Dass ihm das Lernen Freude und Erfolg gebracht hat, erkennt man daran, dass er als 11jähriger Oberschüler schon seine eigene B-Konzerttrompete in den Händen hielt, die er im Posaunenchor Zethau erklingen ließ. Er begann mit der zweiten Stimme und ist heute auf der ersten besetzt. Emilian nutzte von 2019 bis 2022 die Gelegenheit, an den jährlichen Jungbläserlehrgängen in Colditz teilzunehmen, die von der Sächsischen Posaunenmission organisiert werden.
Nach dem Abschluss der 10. Klasse in der Oberschule Sayda im Sommer 2023 wechselte Emilian auf das Berufliche Gymnasium Freiberg und wird dort sein Abitur ablegen. Damit hat er eigentlich ein reiches Betätigungsfeld neben seinen weiteren Freizeitaktivitäten, wie z. B. das Volleyballspielen.
Wie kommt es dann, dass Emilian das neue Gesicht im Satz des hohen Bleches des Musikzuges ist? Nicht, dass der Vater ihn verdonnert hätte, nein, er habe nur immer mal nachgefragt, ob sich Emilian nicht vorstellen könnte, einmal zur Probe mitzukommen und Blasmusiknoten auszuprobieren. Und der Vater war nicht wenig erstaunt, als er seinen Sohn Walzernoten üben hörte, die auf seinem Notenpult lagen. Bei Emilian hat die Neugierde gesiegt, wie sich das Gefühl beim Spielen im Vergleich zum Posaunenchor anfühlt, und er sieht es als eine Herausforderung an, Noten zu transponieren, das heißt die klingend C-Notation des Posaunenchores in die B-Notation umzudenken.
Das logische Denken scheint Emilian überhaupt zu liegen, denn der junge Mann belegt am Beruflichen Gymnasium die Leistungskurse Informatiksysteme und Mathematik. Diese anspruchsvolle Kombination wird ihm den Weg in seine berufliche Zukunft ebnen. (NöbA)

 

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